Ich befinde mich mal wieder auf einer Fahrt ins Ungewissen, der Grund? Ich reise mit der Deutschen Bahn. Okay die Wahrscheinlichkeit das ich etwa zur angegebenen Uhrzeit mein Wunschziel erreichen werde ist relativ hoch, aber ich will nichts mit 100 prozentiger Sicherheit angeben. Vorsichtshalber habe ich mir schon mal Klamotten zum wechseln dabei und Proviant hab ich auch schon eingepackt. Jetzt sitze ich also hier futtere meinen Schokoladennikolaus den ich als braves Blaublut heute bekommen habe und hoffe inständig das der Akku meines Laptops noch eine ganze Weile reichen wird, denn der meines MP3-Players hat schon mal den Dienst quittiert. Aber wisst ihr was das tolle an den alten Ersteklasseabteilen in den Bummelzügen ist? Nein? Es sind keine Ersteklasseabteile mehr und die meisten Leute wissen das nicht (Super oder?). Auf diesen Sitzen sitz es sich doch gleich schon viel bequemer, die Rückenlehnen sind verstellbar, man kann die Armlehnen hochklappen und man hat eine Beinfreiheit das ist schon fast unglaublich und dies alles ohne Aufpreis. Tja was könnte ich noch berichten? Nachher werde ich ein paar meiner Sachen schon mal aus den Wohnheim räumen (vorausgesetzt es steht noch, es geht nämlich das Gerücht um das es dort gebrannt hat. Wehe die haben meine Kaffeemaschine abgefackelt!) und zu meiner besseren Hälfte bringen, da ich vorhabe dort mit einzuziehen. Jetzt werde ich mir die verbleibende Zeit noch mit Freecell versüßen und in ein paar Stunden stelle ich diesen Artikel online.
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Reise ins Ungewisse
Vorbilder
Oh man mal wieder ein Nachmittag mit der deutschen Bahn. Mir gegenüber sitzen zwei ältere Kaliber die sich gerade immer weiter in Rage reden, der Grund: die stinkfaulen Hausmitbewohner. Es ist ja auch wirklich schlimm, wenn man morgens um halb sechs wach wird und sich noch rein gar nichts im Haus bewegt. Es hat ja schließlich jedermann schon um fünf aufzustehen um mit der Arbeit anzufangen. Hallo? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das in einem Wohnblock mit zwanzig Wohnungen zwanzig Bäcker wohnen? Ach und der Hausmeister sollte ja auch schon um fünf Uhr aufstehen zum Hofkehren oder was? Also bitte Leute, es ist ja okay wenn man sich manchmal über die respektlose, arbeitsfaule, saufende, rauchende Jugend von heute beschwert, aber das geht zu weit. Man kann es ja auch wirklich übertreiben mit dem Gemecker. Ach hab ich schon erwähnt, das die beiden so laut darüber diskutieren das es gleich der ganze Zug mitbekommt und sie auch pauschal sofort nach dem hinsetzten die Füße auf den gegenüberliegenden Sitz gelegt haben. Ja ja die Jugend ist echt schlimm, aber wie sollte sie bei solchen Vorbildern denn auch sonst werden?
Ich bin heute sowieso nicht so fit, also werde ich mir jetzt wieder die Musik in den Schädel hämmern (nur um noch ein Klischee der heutigen Jugend zu bestätigen) und werde versuchen die zwei zu ignorieren, obwohl mir das bei der Lautstärke recht schwer fallen wird. Noch eine halbe Stunde durchhalten, dann bin ich zuhause.
Tja war wohl nichts mit ignorieren, ich bin doch tatsächlich auch noch angesprochen worden und musste mich an dem Gespräch beteiligen. Allerdings gab ich nur hin und wieder mal ein unverständliches Gemurmel oder ein hmm von mir, denn um auf das Gesprächsniveau der beiden hinunter zu kommen hätte ich mich zu tief bücken müssen. Ich bin ja so was von froh das ich aus dem Zug raus bin.
Heimfahrt
Tja das Lernen gestern hat reichlich wenig gebracht. Die Chemiearbeit habe ich trotz alledem in den Sand gesetzt, naja man kann ja nicht immer gute Noten schreiben, das wäre ja langweilig.
Momentan sitze ich gerade im Zug nach Hause und habe mich in der Zeit meines Aufenthaltes am vorherigen Bahnhof köstlich amüsiert. Beim Reisen mit der Deutschen Bahn wird es jedenfalls nie langweilig, brennende Züge, Überfüllung, lustige Mitreisende oder durchgeknallte Schaffner.
Es ist auch sehr interessant zu sehen, wie sich Mitreisende versuchen weiter zu bilden. Ich bezweifle stark, das die Bildzeitung zur allgemein Bildung beiträgt, aber auch Heimatzeitungen bringen recht, naja sagen wir mal überflüssige Artikel. Gerade habe ich das Vergnügen in einer Zeitung mitlesen zu können, aber wieso sollte es mich interessieren ob ein Politiker etwas zum erhalt des Klimas beiträgt in dem er einen einzigen Baum pflanzt? Wahrscheinlich ist er extra deswegen noch mit seinem Luxusschlitten angefahren und hat dabei so viel CO2 in die Atmosphäre geschleudert, das er dafür mindestens 10 Bäume hätte pflanzen müssen.
Oh es wurde umgeblättert. Grill an: Die Saison ist eröffnet. Ist ja super, ich grille auch sehr gerne, aber warum brauchen die für diesen Artikel eine halbe Seite für den der über die neueste Brustkrebstherapie informiert gerade einmal fünf auf fünf Zentimeter?
Ich werde wohl nie verstehen warum man solche Zeitungen versucht ernsthaft zu lesen, für mich tragen sie nur zur allgemeinen Erheiterung bei. Allerdings muss ich dazu sagen, das es durchaus einige Menschen gibt, die auch noch Zeitungen ohne Bilder und mit Artikeln die über zwei Seiten gehen lesen. Erst letzten Freitag traf ich solch einen Menschen, es handelte sich um ein Männliches Wesen Mitte 20, er sprach mich sogar auf meine Lektüre “Die Leiden des jungen Werther” an und fragte ob es nach meinem Geschmack sei. Ich war verblüfft, normalerweise wird man nur schräg angesehen, wenn man im Zug solche Bücher liest und keiner wagt es jemanden darauf anzusprechen. Jedenfalls haben wir uns noch etwa 10 Minuten über Schiller, Goethe und Shakespeare unterhalten, dann trennten sich unsere Wege. Mal sehen vielleicht trifft man sich ja einmal wieder, die Welt ist ja bekanntlich klein.
So ich muss jetzt aussteigen. Endlich zu Hause!
SEV
Ich hasse SEV! Wegen Bauarbeiten an den Gleisen muss ich schon zwei Stunden früher in die neue Schulwoche aufbrechen. Das nervt mich gewaltig.
Naja etwas positives gibt es ja noch, nächstes Wochenende treff ich dontblog und bigbrother mal gleichzeitig. Da können wir endlich mal etwas nur zu dritt unternehmen, nach gut zwanzig Jahren das erste Mal.
An diesem Wochenende bin ich für niemanden erreichbar, weder im Internet noch telefonisch.
Happy Birthday to dontblog
Ok jetzt hab ich absolut keine Lust mehr weiter Solitär zu spielen, ich will jetzt quengeln. Die Holzbank ist´, na ich will nicht sagen unbequem, einfach nur nicht sehr bequem, vor allem wenn man wie ich einen blauen Fleck an seinem Allerwertesten hat. Außerdem zieht es und jedes mal wenn jemand am Automaten eine Karte kauft piepst dies Ding ganz schrecklich. Die Güterzüge die hier ständig vorbeifahren sind so laut, dass ich nicht einmal mehr Musikhören kann und überhaut ist hier alles doof.
Ich will heim und zwar jetzt und nicht erst in einer halben Stunde.
Achja,
Liebes Dontblog ich wünsche dir alles alles liebe und Gute zu deinem Geburtstag. Feier ihn und die letzten die du verpasst hast auch gleich mit dazu. Ich rufe nachher selbstverständlich noch an und brüll dir ein Happy Birthday ins Ohr, damit du weißt das ich an dich denke.
Dein Blaublut
Ein Nachmittag mit der deutschen Bahn.
Wieder einmal darf ich dank der deutschen Bahn kostenlos die Holzbänke im modern gestalteten Warteraum des Bahnhofs nutzen und das gleich 1,5 Stunden. Welch ein Luxus, ich sollte nicht jammern, denn immerhin funktionieren dieses Mal die Heizungen im Warteraum, dass gestalltet die Warterrei etwas erträglicher. Wenigestens muss ich jetzt nicht mit meinem entzündeten Knie (ich hab keine Ahnung warum es sich entzündet hat) durch die Unterführung rennen, heute kann ich mir ganz viel Zeit dafür lassen.
Aber am Samstag wird gerockt!! Endlich geht’s mal wieder auf eine Party, nur muss ich bis dahin die Entzündung im Knie wegbekommen, sonst wird das ein sehr unangenehmer Abend. Naja pack ich mir eben heut noch eine Wärmflasche auf mein Knie und schmier schön dick Salbe drauf. Es wäre ja auch langweilig wenn nichts weh tun würde.
So jetzt spiel ich noch ungefähr 50 Runden Solitär und dann lauf ich gemütlich durch die Unterführung auf Gleis 3.
Ich verstehe jeden der diesen Artikel nicht zuende liest, denn er ist lang und ermüdent, aber die Geschichte ist wahr, auch wenn ich es mir erspart habe die genauen Uhrzeiten anzugeben. Ich hoffe es wird daraus ersichtlich wie anstrengend und abenteuerlich eine Reise mit der Deutschen Bahn sein kann.
Also in den folgenden Zeilen könnt ihr nachlesen wie ich den Sonntag verbracht habe.
Wenn man (frau auch) mit der Deutschen Bahn fährt erlebt man immer wieder ein Abenteuer. Gut ok, das die Deutsche Bahn nicht immer pünktlich ist weiß jeder und man kann sich darauf einstellen. Aber das man mit etwa 7 Stunden Verspätung am Ziel ankommt ist nun wirklich eine starke Zumutung.
Gestern bin ich mit mit einer weiteren Person von Berlin ins Allgäu gefahren. Wir hatten das „Schöne Wochenend Ticket“ (ob das Ticket schön war kann ich jetzt nicht beurteilen, da für mich die Tickets alle geich aussehen, aber das ist ja jetzt auch egal) und dachten uns, dass wir ja um 2:45 Uhr in Berlin losfahren könnten, da wir dann Zuhause noch etwas vom Tag hätten. Das erste Mal Umsteigen ging problemlos von statten, beim zweiten Mal wäre es für mich auch kein Problem gewesen, jedoch für die andere Person. Ich kam gerade noch aus dem Zug raus, doch hinter mir gingen die Türen so schnell wieder zu, dass es mir fast den Rucksack eingeklemmt hat und die andere Person den Zug nicht mehr verlassen konnte. Das ganze wäre angenehmer gewesen, wenn es bei diesem Geisterbahnhof wenigstens eine Sitzbank gegeben hätte, auf der man sich hätte setzten können um auf die andere Person, die wieder irgenwie eine Station zurückfahren musste, zu warten. Dank diesem kleinen Problem stand ich also morgens um 5:30 im strömendem Regen auf einem zugigen Bahnhof, ohne Toilette (ich hatte noch so viel Anstand nicht wie viele Andere einfach den Aufzug als WC zu benutzen), ohne Informationsschalter und ohne die andere Person. Nachdem die andere Person wieder mit dem Taxi zurückgefahren war, warteten wir zusammen eine Stunde auf den nächsten Zug der uns nach Leibzig bringen sollte. Nunja, dieser Zug kam nicht, also stiegen wir einfach in den nächsten Zug ein und fuhren ein Stück mit diesem. Nach nochmaligen 20 Minuten Wartezeit stiegen wir in den nächsten Zug ein, der uns zwar nicht nach Leibzig brachte, aber immerhin schon mal an einen bekannten Bahnhof fuhr. Als die Dame des DB-Informationszentrums um neun Uhr endlich bereit war uns eine Auskunft zu geben wie wir denn nun am Besten nach Hause kommen könnten hatten wir betreits wieder eine Stunde nur gewartet, nach nochmaligen 40 Minuten warten ging es schließlich nach Leibzig wo wir noch einmal eine Stunde warten mussten um nach Hof zu gelangen. Wer in Leibzig einkaufen möchte kann dies in etlichen Shops im Bahnhof erledigen, denn dort gibt es von einem Anzug bis zur Zahnbürste fast alles. Als wir uns dann mit 20 Minuten Verspätung nach Hof in Bewegung setzten ahnten wir schon, das wir unseren Anschlusszug in Hof nicht mehr erreichen würden. Wir hatten recht! Naja wir schlossen uns drei anderen Personen an die das selbe Ziel hatten. In Regensburg mussten wir noch einmal umsteigen um nach München zu gelangen. Um etwa 18:30 Uhr kamen wir endlich in München an und stiegen in den nächsten Zug ein der uns zuvor als Zug nach Lindau angesagt wurde. Dieser Zug fuhr auch nach Lindau, allerdings ohne uns, denn wie uns dann vom Schaffner mitgeteilt wurde galt in diesem Zug das „SCHÖNE Wochenend-Ticket“ nicht. Am Informtionsschalter sagte uns dann eine freundliche Dame, das der nächste Zug zu unserem Zielbahnhof erst um 19:30 Uhr abfahren würde. Um 22:00 Uhr konnten wir endlich an unserem Zielbahnhof aussteigen und mit dem Auto nach Hause fahren.
Eins habe ich gelernt, wenn ich das nächste Mal Lust auf einen Abenteuerurlaub habe, fliege ich nicht erst für viel Geld in den Regenwald. Nein, ich werde mir ein „Schönes Wochenend-Ticket“ kaufen und damit durch Deutschland gondeln.
Blaublut 
Was andere so denken